
Karl Jenkins: Cantata memoria
(For the children) Leonard Bernstein: Chichester psalms
Der walisische Komponist Karl Jenkins schuf Im Jahr 2016,anlässlich des 50. Jahrestages der Tragödie von Aberfan/Wales,ein sehr eingängiges Werk für Chor und Orchester. Der Kohlebergbau stellte Mitte des vorigen Jahrhunderts eine wichtige Existenzgrundlage in Großbritannien dar. Aushubhalden wurden bedenkenlos auf den Hügeln über dem Dorf angelegt. Das Zusammenwirken von starken Regenfällen, die Existenz von unterirdischen Quellen und die Ignoranz von mahnenden Stimmen verursachten im Oktober 1966 eine Hangrutschung, die eine Verschüttung von 116 Kindern und 28 Erwachsenen mit sich brachte. Die schicksalhafte Tragödie und deren Nachwirkungen werden im Werk für großes Orchester, Bass- und Sopransoli, einem gemischten und einem “Young voices” Chor in Anlehnung an die walisische Volksmusik von Karl Jenkins eindrucksvoll zur Geltung gebracht. Mit einer Huldigung an die Kindheit, die symbolhaft vom Dunkel ins Licht führt und mit “Lux aeterna” (das ewige Licht), dem mittelalterlichen Text der Totenmesse, ist das Werk durchdrungen von Trost und Zuversicht.
Leonard Bernstein´s Chichester Psalmswurden1965 uraufgeführt und nehmen Bezug auf seine jüdische Herkunft und Religion. Der Komponist hat den Text aus Psalmen mit eigenen Textanteilen ergänzt. Das dreiteilige, in hebräischer Sprache komponierte Werk war die tonale Reaktion auf vorhergehende atonale Kompositionsversuche. Rhythmische, dynamische und orchestrale Kontraste, wie das Wechselspiel der Harfe mit dem Orchester, machen den Reiz des bei Chören als besonders anspruchsvoll geltenden Werkes aus.
Unter der Leitung von Ulrich Höhs musizieren die Grazer Keplerspatzen undCHORÖSImit dem Orchester „Girardi ensemble classique“ sowie hochklassigen Solisten. Alexander Grassauer gewann erst kürzlich den ersten Preis im Elina Garanca Gesangswettbewerb in Wien.